die Inflationsrate sinkt sie oder steigt sie ?

Neben vielen anderen Dingen war die letzte Zeit sehr vom Thema Verbraucherpreise geprägt.

Langfristig schmilzt die Kaufkraft des Geldes. Verdeutlichen möchte ich das mit einem Vergleich der Eismarke Langnese:

Ein Capri verteuerte sich in den verrgangenen vier Jahrzehnten von umgerchnet 26 Cents auf 1 Euro. Ähnlich teuer ist heute ein Domino, für das man 1979 noch 80 Pfennige auf den Kassentresen legen musste. Dies entsprecht in etwa der allgemeinen Verbraucherpreis – Entwicklung bis 2022 (228%) und dem Zuwachs der Durchschnitsentgelte in diesem Zeitraum (274,8%) Zum Vergleich : für die Sorten Cornetto und Nogger stieg der Preis um das knapp Dreifache auf 1,50 €.

Wieviel dieser süßen Snacks erhält nun aber ein(e) Durchschnittsverdiener(in) mit dem Geld für eine 1 Stunde Arbeit ? Dies hat sich in diesem Zeitraum so gut wie gar nicht verändert; 18,6 Capri oder Domino sowie 12,4 Cornetto gab es 1979. Man höre und staune : heute ist es genauso viel.

Übrigens ist die Inflationsrate seit ihrem Hoch im Oktober 2022 ( 10,6%) innerhalb eines halben Jahres  auf 6,9% gesunken. Bei der Kerninflationsrate- ohne Energie, Nahrungs-und Genusmittel-  ist sie im gleichen Zeitraum von 5,0 auf 5,7 % gestiegen, dürfte auch weiterhin etwas klettern. Dies hat aber rein technische Gründe: Grundlage für die Ermittlung der Inflationsrate ist der Verbraucherpreisindex, für den ein fiktiver Warenkorb an Waren und Dienstleistungen angelegt wird. Und die Gewichtung eben dieses Warenkorbs hat sich in 2022 geändert. Zum Beispiel wurde der Anteil für Pauschalreisen von 0,7% auf nunmehr 1,5% erhöht. Durch den einsetzenden Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie beim Thema Reisen liegt es in der Natur der Sache, dass dadurch die Inflationsrate steigt.

Bei der Betrachtung der Preissteigerungsrate kommt es also immer darauf an- auf den Blickwinkel nämlich. Was lernen wir daraus ? Es kommt auf den Einzelfall an. Unsere persönliche Inflationsrate kann anders sein, teilweise deutlich anders als die statistische.

Mittelfristig rechnen die Analysten übrigens mit einem Rückgang der Preise. Die Prognosen stützen sich dabei auf Preiserwartungen in der Industrie und im Dienstleistungsektor. ( siehe auch beiliegende Grafik) . Die Gesamtinflationsrate wird zum Jahresende auf knapp 2,5- 3% eingeschätzt. Dies wäre die historische Normalität.

Hier stellt sich jetzt die Frage, ob für die bestehende Vorsorge das Thema Preisentwicklung ausreichend berücksichtigt wird ? Zum Glück gibt es inzwischen auch Hilfsmittel, wie die persönliche Inflationsrate annähernd ermittelt werden kann.