Was passiert wenn zwei gute Sachen gemixt werden ? In gar nicht so wenigen Fällen entsteht etwas richtig Leckeres. So geschehen vor knapp 10 Jahren in New York: Star- Konditor Dominique Ansel erfand den „Cronut“- eine Mischung aus Croissant und Donut, was zur Folge hatte, dass ihm „die Bude eingerannt wurde“.
Aktiv oder Passiv ist eine Frage, die seit Jahren in diversen Plattformen und Konferenzräumen diskutiert wird. Der passive Fonds bildet einen Index, zum Beispiel den deutschen Aktienindex (DAX) nach. Das ist einfach, und transparent. Aber : ist es schlau einen ETF zu haben, der sich sklavisch an jene Titel klammert, die auch Millionen Andere haben ? Nicht in allen Marktphasen mag das eine gute Wahl sein.
Nur: für welchen Preis kriegen wir den aktiven Fonds ? Ist der nicht überteuert, weil überbezahlte Manger/innen auf einem großen Sessel sitzen, an 2 oder 3 überdimensionalen Bildschirmen Daily- Trading machen und ein bisschen rumzocken ?
Nun, dieses manchmal gezeichnete Bild hat mit der Realität nichts zu tun. Das Fondsmanagement will die Geschäftsmodelle der Betriebe verstehen, in die langfristig investiert werden soll. Daher gehen die Teams in die Firmen rein, sprechen, lassen sich Bilanzen und Geschäftsberichte zeigen, hinterfragen das Ganze bei Branchenkennern, überprüfen die Angaben.
Doch nun bricht ein relativ neues Konzept den starren Ansatz Passiv (ETF) gegen Aktiv (Management) auf: Herzlich Willkommen : der aktive ETF ist auf der Bildfläche erschienen !
So wird ein aktiver ETF von Fachleuten bearbeitet und überwacht und bei Bedarf geändert, anderseits gibt es vom Grundverständnis aktive Fonds, die einen oder mehrere Indizes ( DAX, Eurostoxx, Dow Jones, MSCI World etc.) nacheifern, was ja das Steckenpferd der passiven Fonds ist. Die Grenzen verschieben sich zur Zeit.
Und was ist nun besser ?
Es gibt durchaus eine angemessene Zahl an aktiven Fonds, die ihre Leistung bringen und umgekehrt. Auch ist es nicht richtig, das alle aktiven Fonds teuer, und alle passiven billig sind. Im Übrigen ist der Hauptkritikpunkt für aktive Fonds- die höheren Kosten sowieso relativierbar : auch für diese Fondsgattung gibt es bei unabhängigen Beratern keine Ausgabeaufschläge, somit sind die Einkaufspreise sowieso gleich. Und bei den Verwaltungskosten bieten die meisten Fonds so genannte „Clean Share Classes“ an. Das sind aktive Fonds zu deutlich reduzierten Konditionen, die normalerweise nur Großanleger/innen zur Verfügung stehen, aber eben auch über bestimmte Plattformen angeboten werden. Die Frage der Kosten ist also nicht so sehr von der Fondsgattung, sondern eher vom Vertriebsweg abhängig.
Fazit : statt Aktiv oder Passiv ? sollte die Frage eher Billig oder Teuer ? lauten. Insbesondere aber auch die nach den Inhalten ; was steckt „eigentlich unter der Fonds-Haube“ mit was verdient mein Fonds sein Geld, ist mir das eigentlich klar ?